Hetz zum Schauen

Hetz zum Schauen

Hier veröffentlichen wir Video-Aufnahmen von besonders gelungenen Vorträgen in der Frauenhetz bzw. mit Beteiligung der Frauenhetz.

Protesting from home: Widerstand von FLINTA* in Nigeria

Über verschiedene Formen des Widerstands von FLINTA* in Nigeria hat Janne Wanner (Ethnologin, Globalhistorikerin, Gender- und Diversitätsexpertin, Wien) im Oktober 2024 berichtet.
Protest und Widerstand gegen genderbasierte Unterdrückung und Marginalisierung von FLINTA* in Nigeria ist vielfältig. Geschichten protestierender FLINTA* zeigen, dass im alltäglichen Kampf für Gleichheit und Anerkennung unterschiedliche Wege des Protests und Widerstands gewählt werden, welche sich in einem größeren Bild verbinden. Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Protesten verlaufen dabei oft fließend, individuelle und kollektive Proteste sind nicht immer klar zu trennen und spontane Protestformen stehen in Verbindung mit organisierten Protesten.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz und der Frauensoli* statt.

Feministische Begleitung von Abtreibungen in Mexiko

Mit Juni 2024 hielt Laetitia Egger (Sozialwissenschafterin und Aktivistin, Wien) einen Vortrag über feministische Begleitung von Abtreibungen in Mexiko.
Den rechtlichen und strukturellen Hürden trotzend, haben feministische Aktivist*innen in Mexiko und anderen Ländern kollektive Netzwerke aufgebaut, um Personen bei Abtreibungen zu unterstützen und zu begleiten. Die sogenannten acompañantes (dt. Begleiter*innen) ermöglichen angenehmere Abtreibungserfahrungen und bauen gesellschaftliche Stigmata ab. Im Fokus der Diskussion stehen die Fragen, wie sich deren Praxis radikaler Fürsorge und reproduktiver Gerechtigkeit vor dem Hintergrund der schrittweisen Legalisierung von Abtreibungen in Mexiko verändert hat und was wir von ihren Strategien lernen können.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz und der Frauensoli* statt.

Genderpolitik in Ruanda

Ende Mai 2024, hielt Katharina Watt (Sozialwissenschafterin und Politologin, Frankfurt/Main) einen spannenden Vortrag zur Genderpolitik in Ruanda. Ruanda hat 2008 als erstes Land weltweit eine Frauenmehrheit im Parlament mit 56 % erreicht und weist aktuell mit 61,3 % im Parlament und 54,8 % in Minister:innen-Positionen ebenfalls den höchsten Frauenanteil weltweit auf. Dies bietet ein einzigartiges Forschungsfeld, um zu untersuchen, wie eine umfassende Repräsentation von Frauen in der Politik die Umsetzung feministischer Politiken beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf die soziale Entwicklung des Landes hat.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz und der Frauensoli* statt.

Care economy in a war torn society the Ukrainian perspektive

In April 2024, Olena Strelnyk (gender expert and researcher, Munich) gave a lecture on “Care economy in a war torn society the Ukrainian perspective”. A lecture as part of the event series on raising political awareness: Women’s movements, actors, demands and political struggles in Eastern Europe.
Since the Russian war in Ukraine, women face impacts across social, political, and ecological spheres. They play key roles in response efforts, but bear increased burdens in both professional and caregiving roles. Female refugees, mostly mothers, endure displacement hardships. Domestic violence surges during and after conflicts. Olena Strelnyk will discuss the war’s effects on Ukraine’s care economy, including access to childcare, feminized care jobs, and unpaid caregiving. She’ll also explore integrating care into post-war reconstruction.

Moderation: Gerlinde Mauerer

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Verein Frauenhetz und dem Institut für Soziologie der Universität Wien

Die Versanstaltung wurde gefördert von der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung.

Konstruktion des Anderen in Reiseberichten

Am 29.April 2024, hielt Janina Böttger, (Politikwissenschafterin. Luzern/CH) einen Votrag zur Konstruktion des Anderen in Reiseberichten. In Zentralamerika waren im 19. Jahrhundert die persönlichen Berührungspunkte der deutschsprachigen Forschungsreisenden mit den indigenen Gemeinschaften begrenzt. Die Reiseberichte von Ida Pfeiffer (1797-1858), Paula Kollonitz (1830-1890), Caecilie Seler-Sachs (1855-1935) und im Vergleich dazu Karl Bartholomäus Heller (1824-1888), Friedrich Ratzel (1844-1904) sowie Karl Sapper (1866-1945) spiegeln in ihrer Konstruktion des Anderen, besonders von Frauen, Männern und Geschlechterrollen, eine eurozentrische, kolonialistische und rassenideologische Denkweise wider.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Geschlechtsidentität in der Volksschule

Werden in Volksschulbüchern – immer noch – stereotype, patriarchale Geschlechterrollen und Diskriminierungen reproduziert?

Dieser Frage ging Katharina Smolka (Sozialwissenschafter*in, Wien) Ende Jänner 2024 in ihrem Vortrag “Geschlechtsidenitäten in der Volksschule” nach. Die Analyse mittels queer feministischer Theorien hat ergeben, dass in aktuellen Volksschulbüchern Geschlecht nach wie vor nicht intersektional verhandelt wird. Fast alle Personen sind weiß, normschön, able-bodied, bürgerlich,… In zahlreichen Beispielen wird die binäre, kapitalistische Rollenverteilung der männlichen Lohnarbeit und der weiblichen Fürsorgearbeit reproduziert, was sich auch in der Thematisierung von Familie und heteronormativem Begehren zeigt. Es gilt, Lehrbücher als politisches Instrument zu reflektieren und unsere Gesellschaft in all ihrer Vielfalt darzustellen!

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Sand – eine unterschätzte Ressource 

Am 11. Jänner 2024, hielt Anja Meier (Sozialwissenschaftlerin, Wirtschaftspsychologin, Nachhaltigkeitsexpertin, München) einen spannenden Vortrag rund um das Thema “Sand – eine unterschätzte Ressource”. 18 Kilogramm Sand pro Tag werden von im Globalen Norden lebenden Menschen durchschnittlichen verbraucht – was kaum jemand weiß. Sand ist nach Wasser auf Platz zwei der am meisten verbrauchte Rohstoff weltweit: in Glas, Gebäuden, Straßen, Elektrochips… sogar in Beauty-Produkten ist Sand enthalten. Der Abbau ist mit katastrophalen ökologischen und sozialen Auswirkungen nicht zuletzt für Frauen* verbunden, in vielen Ländern des Globalen Südens kontrolliert die Sandmafia unter schlimmsten Bedingungen den Abbau und Handel. Welche Lösungsansätze sind möglich?

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Prekäre Arbeit und das Klassenbewusstsein heute

Bianca Boros (Sozialwissenschafterin, Wien) hielt Mitte Oktober 2023 ihre einen Vortrag basierend auf ihrer Masterarbeit zu “Prekäre Arbeit und das Klassenbewusstsein heute” vor. Ausgehend von der marxistischen Klassentheorie, die im 19. Jahrhundert mit dem Ziel geschaffen wurde, die Klassengesellschaft und die vom Kapitalismus verursachte inhärente Ungleichheit abzuschaffen, wurde untersucht, inwiefern Fahrradbot*innen in Wien sich ihrer prekären Arbeitssituation und ihrer Klasse bewusst sind. Heute werden Arbeitsformen und Beschäftigungsverhältnisse zwar immer individueller, doch die Notwendigkeit eines Arbeitsverhältnisses vereint die Lohnabhängigen zu einer Arbeiter*innenklasse. Die Politisierung und Emanzipation der prekär Beschäftigten ist dringend fällig.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Post/Kolonialismus im Film “Soleil Ô” (F/RIM 1968), Regie: Med Hondo

Anna Quisinsky (Sozialwissenschafterin und Geografin, Mannheim) präsentierte im Oktober 2023 ihre Forschungen Med Hondos Film “Soleil Ô” in der Frauenhetz. Medien, die stereotype Bilder afrikanischer Kulturen als ‚primitiv‘ oder ‚unterentwickelt‘ darstellen, sind von grundlegender Bedeutung dafür, wie der ‚globale Norden‘ oder der ‚globale Süden‘ rezipiert werden. Der Filmemacher Med Hondo (geb. 1936 in Atar, Mauretanien, gest. 2019 in Paris), ein Mitbegründer des afrikanischen Kinos, zeigte in seinen Filmen andere Perspektiven. Kulturelle und koloniale Begegnungen im Film „Soleil Ô” (F/RIM, 1968) und die Konstruktion des ‚Anderen‘ oder des ‚Fremden‘ stehen im Fokus der Einführung zum Film (98min) und der Diskussion danach.

Moderation Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Gender Lens Investing

Katharina Herzog (Sozialwissenschafterin, Wien) stellte Anfang Juni 2023 ihre Masterarbeit zu Gender Lens Investing (GLI) vor. Welches Potenzial hat Gender Lens Investing (GLI) als Instrument zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit? Bei GLI werden beim Investieren zusätzlich zu den traditionellen Kennzahlen gender-relevante Indikatoren berücksichtigt. Vor dem Hintergrund, dass sich aktuell die Vorgaben für Nachhaltigkeitsberichte ausweiten, ist die brisante Frage, wie nicht-professionelle Investor:innen auf der Grundlage dieser öffentlich zugänglichen Informationen geschlechtergerechte Unternehmen identifizieren können. Dahinter steht außerdem die große Frage, was ein geschlechtergerechtes Unternehmen ausmacht.

Moderation Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Matriarchinnen

Maria Haas beschäftigt sich in ihrer Photographie mit dem Matriarchat.Das Matriarchat ist nicht die Umkehrung des Patriarchats, sondern ein egalitäres Gesellschaftssystem. Frauen haben die Verteilungsmacht über die in einer Familie erwirtschafteten Güter, Kinder bekommen den Namen ihres Mutterclans und Töchter erben grundsätzlich den gesamten Besitz. Entscheidungen werden im Konsens getroffen. Das Gemeinwohl hat einen besonders hohen Stellenwert. Maria Haas‘ großes Anliegen ist es, matriarchale Lebensformen vor Ort zu erfahren und diesen friedlichen und egalitären Gesellschaftssystemen mit ihren Fotoreportagen mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.

Vernissage und Buchpräsentation mit Maria Haas (Fotografin, Klosterneuburg) im Gespräch mit Sabine Prokop (VfW) 

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Beziehungen in der ersten Frauenbewegung

Elisa Heinrich (Historikerin, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien) präsentierte im Dezember 2022 ihr Buch “Intim und respektabel. Homosexualität und Freundinnenschaft in der deutschen Frauenbewegung um 1900” in der Frauenhetz.
Die deutsche Frauenbewegung um 1900 war nicht nur ein politischer Zusammenschluss, sondern auch zentraler Ort der Vergemeinschaftung von Frauen. Ob sich Aktivistinnen im Frauenklub verabredeten, sich auf Kongressen zu Hunderten trafen oder in einer Damenwohnung das tägliche Leben teilten – die Bewegung ermöglichte vielfältige, intime Beziehungen und Praxen zwischen Frauen. Die um 1900 popularisierte Unterscheidung zwischen Homo- und Heterosexualität perspektivierte diese Lebensmodelle neu. Die Autorin beleuchtet in ihrer Studie „Intim und respektabel. Homosexualität und Freundinnenschaft in der deutschen Frauenbewegung um 1900“ (V&R unipress (2022)) Bedingungen und Folgen dieses Übergangs.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Feministische Konzepte des Mutterseins

Samira Baig (Soziologin, Sozialwissenschafterin, Supervisorin und Coach, Wien) stellte am 28.November 2022 in der Frauenhetz ihre Arbeit zu “feministischen Konzepten des Mutterseins” vor. Wird Mutterschaft in feministischen Theorien und gendertheoretischen Zugängen als Einschränkung von Emanzipationsbegehren thematisiert, so stellt sich die Frage nach emanzipatorischen, feministischen Leitbildern und Praxen von Mutterschaft. Um dieser Frage nachzugehen, wurden narrativen Interviews mit feministischen Müttern* geführt und Konzepte feministischen Mutterseins entwickelt. Diese werden im Rahmen des Vortrags vorgestellt und in Bezug zu feministischen und gendertheoretischen Ansätzen gesetzt. Dabei zeichnen sich auch Strategien im Umgang mit der Institution Mutterschaft ab.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Resilienz, Resistenz und Alltagsfrieden. Ein grassroots-Friedensprojekt in Israel

Angesichts der jüngsten Ereignisse wie dem Krieg zwischen Gaza und Israel im Mai 2021 wirkt der israelisch-palästinensische Konflikt unlösbar. Eine Koexistenz von jüdischen Israelis und Palästinenser*innen rückt in weite Ferne. In dem Dorf Neve Shalom / Wahat al-Salam (“Oase des Friedens”) scheint diese Utopie Realität. Das Dorf, das als grassroots-Friedensprojekt begann, zeigt, dass ein gemeinsamer, friedlicher Alltag zwischen Israelis und Palästinenser*innen möglich ist. Doch was bedeutet Resilienz und Alltagsfrieden vor dem Hintergrund ungleicher Machtverhältnisse in Israel/Palästina?

Votrag von Nathalie Steiner (Sozialwissenschafterin, Brüssel)

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Empowerment hat Grenzen

Lena Schlögl (Sozialwissenschafterin und Sozialarbeiterin, Wien) stellte am 08. November 2022 in der Frauenhetz ihre Masterthesis vor und berichtete von ihren Erkenntnissen. Wie können Angebote der in Wien angesiedelten NGO „Kicken ohne Grenzen“ zum Empowerment von Frauen beitragen? Team- sowie Konfliktlösungsfähigkeit und die Steigerung des Selbstbewusstseins werden gefördert, in der Öffentlichkeit wirken vor allem die Sichtbarmachung von Frauen und Angebote über den Sport hinaus. Was jedoch für eine Frau bei Sport for Development-Angeboten empowernd sein mag, kann für eine andere ganz unterschiedliche Folgen haben. Systemische Transformationen wie die Veränderung patriarchaler Strukturen werden durch NGOs wie „Kicken ohne Grenzen“ nur begrenzt angestoßen.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Kinderarbeit in Bolivien

Lena Dege-Barron (Sozialarbeiterin und Sozialwissenschafterin mit Lateinamerikafokus, Wien)  stellte Anfang November 2022 in der Frauenhetz ihre Forschungsarbeit zu Kinderarbeit in Bolivien vor.
Die Dachorganisation arbeitender Kinder in Bolivien (UNATSBO) macht sich für eine Legalisierung und somit Regulierug der Kinderarbeit stark. 2014 wurde diese unter bestimmten Bedingungen ab zehn Jahren legalisiert, das Alter jedoch 2018 nach internationalem Druck wieder auf vierzehn Jahre erhöht. Die UNATSBO fordert, dass die Gegebenheiten in Bolivien national sowie international wahrgenommen werden müssen, um realitätsnahe Maßnahmen zu treffen. Sie fragt nach alternativen Lösungswegen, wie z.B. Arbeitgeber*innen statt Kinder zu kriminalisieren oder in Bildung zu investieren.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Südindische Krankenschwestern in Wien

Preethi Chacko ( Sozialwissenschafterin, Wien) beschäftigt sich in ihrem Votrag mit südindischen Krankenschwestern in Wien. In den späten 1950er Jahren brachten kirchliche Netzwerke junge Krankenschwestern aus Kerala in Südindien zunächst nach Deutschland, wo sie aber in den 1980er Jahren nach der Ausbildung von ausreichendem inländischen Nachwuchs wieder entlassen wurden. Ein Teil von ihnen konnte einschlägige Arbeitsplätze in Österreich finden. Der Vortrag thematisiert deren Erfahrungen in Bezug auf ihre Integration und die Konstruktion einer hybriden Kultur. Die Emigration führte auch zum Aufbrechen der traditionellen Geschlechterrollen in den Familien.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Postödipale Gesellschaft

Tove Soiland

Am 28. Juni 2022 präsentierte die feministische Theoretikerin in einer Veranstaltung der Frauenhetz die Bücher „Postödipale Gesellschaft“ (Bd. 1); „Sexuelle Differenz in der Postödipalen Gesellschaft“ (Bd. 2), Turia + Kant, Wien 2022 (Hg. Tove Soiland, Marie Frühauf, Anna Hartmann) im Depot.

Aus einer Synthese von Lacanscher Psychoanalyse und Marxismus ist in den letzten 20 Jahren eine internationale Debatte entstanden, in deren Zentrum die Zeitdiagnose einer postödipalen Gesellschaft steht. Dabei scheint das Schwinden des Ödipalen in westlich-kapitalistischen Gesellschaften einer neuartigen Form von Herrschaft Raum zu geben, die sich als “Biopolitik des Genießens” bezeichnen lässt. Paradoxerweise und entgegen dem, was zu erwarten wäre, hat die Krise des Ödipalen aber auch neue geschlechterhierarchisierende Mechanismen hervorgebracht.

Moderation: Birge Krondorfer

Geschlechterhierarchien in linken Organisationen. Analyse und Diskussion am Beispiel linker, studentischer Basisgruppen.

Marlene Eichinger (Sozialwissenschafterin, Wien) beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit dem Geschlechterverhältnis in linken Organisationen. Ein kritischer Blick auf das Thema Feminismus innerhalb der Linken führt zu einigen Fragen: Werden linke Organisationen den feministischen Ansprüchen, die sie an die Außenwelt stellen, selbst gerecht? Um welche konkreten Forderungen handelt es sich überhaupt und welche Situiertheiten werden darin (nicht) abgebildet? Inwiefern zeigt sich das Bekenntnis zum Feminismus in den internen Strukturen, in der Art und Weise, wie sich linke Gruppen organisieren und wie sie funktionieren? Wie gestalten sich Entscheidungsprozesse sowie die Verteilung von Arbeit und Ressourcen vor dem Hintergrund sozialer Ungleichheit?

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Geschlechterverhältnisse im Verhüllungsverbot

Alice Reinhard (Sozialwissenschafterin und Journalistin, Luzern/Schweiz) stellte Ende März 2022 in der Frauenhetz, ihre Forschungsarbeit zur schweizer Volksinitiative “Ja zum Verhüllungsverbot” vor.
Im März 2021 stimmte die Schweiz über die Volksinitiative “Ja zum Verhüllungsverbot” ab und diskutierte somit das Tragen des Niqabs. Die Initiative wird aus postkolonial-feministischer Perspektive als diskursives Ereignis analysiert, innerhalb dessen oberflächlich die Gesichtsverhüllung verhandelt wird, es sich im Kern aber um das eigene kulturelle Selbstverständnis dreht. Wie werden Geschlechterverhältnisse in diesem Diskurs um das Verhüllungsverbot in der Schweiz ausgehandelt?

Moderatin: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Der soziale Ort Schule in der COVID-Krise

Sophie Deuer, Elisabeth Haller, Nicole Wyszecki und Stefanie Zauner, (Sozialwissenschafterinnen, Wien) stellten im März 2022 ihr Forschungsprojekt “Der soziale Ort Schule in der COVID – Krise” vor. Die COVID-19-Pandemie hat global enorme Folgen nicht nur in medizinischer sondern auch in sozialer Hinsicht gezeitigt. Im österreichischen Bildungssystem, wo Ungleichheit bereits vorher Verwerfungen gebracht hatte, wirkte Corona besonders fatal. Das Projekt gibt einen Einblick in die Selbstwahrnehmung von Schüler*innen einer Wiener Mittelschule und legt dar, wie sich die Schulschließungen auf sie auswirkten. Aber auch darüber hinaus stellt sich die Frage, wie Schule ihrer Funktion als Ort wertvoller sozialer Begegnung, als Raum der Selbsterfahrung und Selbstentfaltung gerecht werden kann.

Moderatin: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Sprache und Integration

Marina Okur beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit: Sprache = Integration??? Das Integrationsgesetz in Österreich sieht jedenfalls verpflichtende Deutsch- und Integrationskurse für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte bis zum Sprachniveau B1 vor, bei Nichterfüllung drohen Sanktionen. Diese sprachpolitischen Maßnahmen und der Integrationsbegriff an sich sind kritisch zu hinterfragen. Ergänzend dazu werden die Ergebnisse zweier Gruppendiskussionen mit Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten sowie Asylwerbenden insbesondere bezüglich Sprache und Integration von Frauen vorgestellt.

Moderatin: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand am 8. November 2021 auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

Frauenfußball – Power und Empowerment

Sozialwissenschaftlerin Lara Karačan hielt im Oktober 2021 einen Votrag zu: Fußball ein Männersport? Auf gar keinen Fall! Dass der Fußball gesellschaftliche Dynamiken beeinflussen kann, ist schon lange kein Geheimnis. Umso wichtiger erscheint es, jenes Potential des Fußballs für Frauen noch mehr auszuschöpfen. Der Vortrag soll das Empowerment von Frauen durch die Teilnahme am Fußball in ökonomischer, soziokultureller, familiärer sowie zwischenmenschlicher, rechtlicher, politischer und psychologischer Hinsicht aufzeigen.

Moderatin: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

cut around the world.
Perspektiven aus dem Pop-Up-Frisiersalon

Sozialwissenschaftlerin und Friseurin Carmen Subota stellte im November 2021 ihre Analysen aus dem Pop-Up-Frisiersalon-Projekt cut around the world vor: Erfahrungen aus dem Salon werden mit dem Angebot eines Haarschnitts in den öffentlichen Raum transferiert, um dort einen Ort der Begegnung und Interaktion zwischen einander Fremden zu schaffen. Das oftmals als intim und privat wahrgenommene Haarschneidesetting wird vor Publikum und ohne Spiegel zu einem Experiment, dessen gesellschaftliche Dynamiken und zwischenmenschliche Interaktionen im Rahmen einer Masterarbeit untersucht wurden.

Moderation: Sabine Prokop (Verband feministischer Wissenschafteri*nnen – VfW)

Die Veranstaltung fand auf Einladung von feminismen diskutieren in Kooperation mit der Frauenhetz statt.

IRMA SCHWAGER *101 – ERINNERN NACH VORN 

Die antifaschistische Widerstandskämpferin und langjährige Präsidentin des BdFÖ (Bund demokratischer Frauen Österreichs) Irma Schwager wäre im Jahr 2021 101 Jahre alt geworden. Zu ihren Ehren wurden im neu ernannten Irma-Schwager-Park (1020 Wien) viele persönliche Erinnerungen an die Frauenrechtlerin geteilt – wir zeigen hier den Beitrag von Birge Krondorfer für die Frauenhetz.

Am 30. Mai 2021 lud der BdFÖ zur Kundgebung und Performance in den Irma Schwager-Park ein. Die Veranstaltung wurde von Fadi Amraish filmisch dokumentiert und geschnitten. Die gesamte Aufnahme ist auf der Website des BdFÖ zu finden.

Der BdFÖ bedankt sich bei der MA57 für die Bereitstellung der Künstler*innenhonorare!

Birne statt Banane – Ernährungssouveränität und Fair Trade

Online-Vortrag mit Patricia Dolak, Pädagogin, Absolventin des MA Internationale Entwicklung an der Universität Wien

Moderation: Sabine Prokop

Der Vortrag wurde am 29. März 2021 auf Einladung von Frauen*solidarität und Frauenhetz gehalten.